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Alsheimer Demenz.

Gestern habe ich wieder einmal meine Frau im AWO Heim besucht und mußte feststellen, das die Demenz schon wieder überproportional zugenommen hat. Nun kommt auch noch die Appetitlosikeit dazu und hat somit in der Zeit (3,5 Wochen) schon über 4kg abgenommen.

Es ist sehr sehr traurig, und deprimierend einen Menschen, mit dem man über 65 Jahre zusammen war, so verfallen zu sehen. Was ist das blos für eine furchtbare Krankheit !!!!!!!!

Jo, nun liegt sie im Krankenhaus, seit über einer Woche. Nierenversagen wurde diagnostiziert, bedingt durch Dehydrierung. Und es ist wohl weniger die Schuld des Personals, als vielmehr ihre Verweigerung zu trinken und eben auch zu essen.

Der behandelnde Arzt empfahl uns, nachdem sie wieder ins Heim entlassen wird, eine Palliativbetreuung zu veranlassen, die von der Hausärztin begleitet wird.

Ja, sie wird nach Aussage des Doc wohl Weihnachten 22 nicht mehr erleben. Für meine Frau wohl mehr oder weniger eine Erlösung. Aber für mich, sowie unsere Kinder und Enkel, doch eine große , seelische Belastung.

Ja, und nun ist meine Frau Eva am 22.11.22 schon gestorben R.i.P.

Der schöne Willi.

„DER  SCHÖNE WILLI „!

Sein richtiger Name war/ist Willi Carstensen. 1947, als wir von Flensburg nach Husum gezogen sind , habe ich ihn kennen gelernt. Wir wohnten zusammen auf einer Etage in der Lämmerfenne 7 , Heute Ludwig Nissen Str.,im Hinterhaus von dem Bekleidungsgeschäft Paus C. Kähler.

Seine Frau war Lotti Carstensen und stammte aus dem nördlichen Niedersachsen. Woher genau habe ich vergessen.

Willi stammte von Immenstedt-Holz und ist bei seinem Onkel aufgewachsen , der einen Bauernhof mit Waldschänke betrieb und zwar auf der Ahrenviöler Seite des Waldes , gegenüber der Försterei.

Bei näherem Kennenlernen stellte sich heraus, Willi kannte auch meinen Großvater, der ja im ganzen Kirchspiel Schwesing als Malermeister und Fleischbeschauer bekannt war.

Arbeit hatte Willi nicht, damals jedenfalls nicht. Doch war er ständig unterwegs und daher selten zu Hause.Er zieht über Land, hieß es immer.

Das er denn doch mal da war , hörten wir am Streit mit Lotti. Dabei ging es , wie fast überall in der Zeit, um Essen , Rauchen , Schnaps und Geld. Auch Lotti war nicht immer unschuldig daran.

Im Spätherbst 47 kam ich von der Schule und es roch fürchterlich im Haus. Mutter sagte, das es aus Willis Wohnung kam.

Tage später wussten wir  was es war, denn nun roch es nach Sprit. Willi brannte Schnaps.

Eines Tages war ich wie immer , auf dem Schulweg durch den Schlossgang, als ich hinter der Toreinfahrt Jemand meinen Namen rufen hörte. Ich drehte mich suchend um und sah Willi hinter einem vergitterten Fenster ganz oben. „ karl Heinz, kanns mol Lotti Bescheed seggn, wat ick hier sitten do „sä Willi.

„ Jo , mok  ick „ , sagte ich. Ganz oben im Rathaus war eine Zelle, Willi saß im Knast !!

Da hatten sie Willi geschnappt , als er seinen selbstgebrannten Schnaps unter die Leute brachte.

Wir hatten uns schon gewundert , woher Willi immer die guten Sachen , wie Wurst , Brot , Schinken , Schmalz u.s.w. hatte. Jo, nun wussten wir es, eingetauscht gegen Schnaps !

Willis Gefängnisaufenthalt hat nicht lange gedauert, bald war er wieder da und der Geruch auch.

Der Krach zwischen den Beiden wurde immer heftiger und Lotti flüchtete eines Tages zu uns rüber.

Einer der vier Polizisten, die wir damals in Husum hatten , war nun öfter in unserem Haus und auch der Zoll besuchte Willi öfter, denn Willi hatte ja mit seiner Schnapsbrennerei Steuern hinterzogen.

Nun , es war Frühjahr 48, bis dahin war der Schnaps begehrte Ware, es gab ja sonst nichts.Das änderte sich schlagartig nach der Währungsreform, plötzlich gab es ALLES  wieder.

Unseren Lebensunterhalt bestritten wir mit Krabben ( Porren) puhlen. Als Mutter daraufhin krank wurde entfiel das Puhlen bei uns und ich machte mit Lotti weiter.

 

 

 

Sie rauchte getrocknete grüne Tabakblätter in Zeitungspapier gedreht.“Willst du auch mal“ fragte sie, klar wollte ich ! Auch einen Schnaps bot sie mir an. Klar probierte ich das Zeug , schmeckte scheußlich!

Eigenartiger Weise stand Lotti nackt am Handstein und wusch sich immer dann , wenn ich aus der Schule kam und Niemand anderes zu Hause war. Ich war zu der Zeit 12 Jahre alt und wir hatten in dem Alter noch nix mit Mädchen und Frauen am Hut. Deshalb erzählte ich Mutter davon.

Ergebnis ? Sie hat Lotti sofort rausgeschmissen.

Lotti war plötzlich nicht mehr da  und auch Willi zog dann bald aus.

Ab und zu traf ich Willi noch mal in der Stadt und wir unterhielten uns über dies und das. Eigentlich haben wir uns immer gut verstanden und mochten uns auch.

Willi legte immer großen Wert auf sein Äußeres, er war immer gut und sauber gekleidet und immer mit einem marineblauen Anzug und Schiffermütze. So kannten ihn die Husumer all die Zeit.

1953 , ich war schon im dritten Lehrjahr, lief Willi mir über den Weg, mit einer neuen Frau! „ Kumm uns doch mol besöken“ sä`n Willi und Lilo,“ wi waahnen nu in de Beseler Straat in Rööms „.

Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Nun war ich denn öfter bei den Beiden. Lilo war einige Jahre jünger als Willi und war eigentlich eine ganz nette Person. Aber ihre Nase………..eine riesen Knolle …..und das mitten im Gesicht , genau wie ihre Schwester Hedwig , aus Leck ,die nun öfter zu Besuch war.

Frühjahr 54 , Gehilfenprüfung ( große Feier bei Caschi) ! Anschließend Arbeit auf Nordstrand ,  wir haben uns aus den Augen verloren.

Bis Sylvester 54/55 , da traf ich die Beiden auf der Großstraße. Die Wiedersehensfreude war groß. Sie waren wieder einmal umgezogen und wohnten nun in der Twiete. Spontan luden sie mich zu ihnen zur Sylvesterfeier ein. Es wurde eine „ großartige „ Feier.

Viele Jahre vergingen , zehn waren es genau.1965 haben wir uns erst wiedergesehen. Willi kam bei mir rein und erzählte was von einer Erbschaft. Was und warum habe ich garnicht so genau mitgekriegt. Jedenfalls war er in Hamburg gewesen und mit viel Geld zurück gekommen.

„ Kannst Du dat Geld för mi opwohrn“ fragte er, „ Jo „ sagte ich „ sollst du ne Quittung haben „ ,“ nein , von dir nicht !“

Zwei Tage später war Willi wieder da, „ kannst mi dat Geld geben“ sagte er. Ja , er bekam sein Geld zurück. Von da an habe ich Willi nie mehr wiedergesehen.

Ich mochte ihn und seine Art. Er sagte kein Wort zu viel und hatten wir doch auch viel Spaß mit „seinen“ Frauen und ihm.

Und so habe ich ihn noch immer in guter Erinnerung mit seiner breiten Schiffermütze, seiner marineblauen Jacke mit den goldenen Ankerknöpfen, die Seemannshosen mit Klappe und breitem Schlag und Willi hatte immer saubere, blank geputzte , schwarze Schuhe an.

Ich habe ihn nie vergessen , den „ Schönen Willi „

 

Willi soll in einem Altersheim in Reimerbude gelebt haben.

 

 Von Karl Heinz Böttcher.

Im Juni 13

Krankenhaus

  • Karl Heinz Böttcher Und so veel hett sik verännert! Und soooo veel is mi bewußter wurn, seh ick nu mit ganz anner Oogen.De Minschen, wodenni de mit,n anner Umgohn.Nu heff ick beleevt wat se sik benehm don, as Bettennaabers, ok wenn se krank sünd. Poor Daage na min OP musst ick denn ok de Kirl mit se Lee beleeben. He stunn neben min Bett und wuss woll nich so Recht, wen he mitnehm schull. Letztendlich entscheed he sik för min Naaber und ick erleevte, wie he sik wehrn dä und na lange Stünn,n langsam ruhiger und ruhiger wur und denn gegen Morgen inschlaapen dä. DAT hett mi bös verännert und so seh ick Veeles nu ganz anners. So wodenni de Minschen emotionslos und kold wurrn sind, to keen Geföhl, weder positiv noch negativ mehr fähig sünd, sogor de eegen Kinner, fallt mi op. Musst ick nu bald veeruntachendi warrn, üm dat so mit to kriegen??? Ick weet dat nich, und begriep dat ok nich. Jedenfalls freu ick mi op jeden Dag, de ick noch beleebn dörf.
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Amerika

Und wieder soooviele Besuche aus USA und nicht ein einziger Kommentar. Ist doch komisch,oder ???

AMERIKA

Hallo / Moin !!!

In zwei Tagen dreißig Klicks aus USA

iHR DÜRFT AUCH GERNE MAL EINEN kOMMENTAR HINTERLASSEN; DANN KANN ICH EUCH AUCH MAL danke  SAGEN; kUDDEL:

Meine Aprikosen

Mein Aprikosenbaum.

Einen kleinen, dünnen Zweig, eher ein sog. Sproß, entdeckte ich bei Gartenarbeiten in unserem Garten. Ich wollte ihn ausseißen, aber mir vielen die hübschen roten Blätter an der Spitze auf und darum ließ ich ihn stehen. Es waren/sind schöne, interessante Blätter und nicht die Üblichen, die ich kannte.

Das war vor ca neuen Jahren.

Danach habe ich mich jedes Jahr über das schön Laub gefreut, das der Baum/damals noch Strauch, hervor brachte.

Ende Februar vor drei Jahren, der Strauch ist nun zu einem Baum herangewachsen, zeigte er an seinen langen, dünnen Ästen wunderschöne weiß/rosa Blüten und wir begannen zu rätseln, was das wohl für ein Baum mit solchen Blüten ist.

Erst als sich die ersten kleinen Fruchtansätze zeigten, spekulierten wir, ob es sich um Mandeln handelten. Die Formen der kleinen Früchte ließen darauf schließen.

Jo, nun waren die Äste, bis auf wenige Fruchtansätze, wieder kahl und das Laub sproß nun aus den Zweigen.

Erst als die Früchte, die nun richtig die Form einer grünen Mandel hatten, größer waren wickipedietierte ich im Netz. Dabei stellte fest, die Blattform stimmte nicht mit den Blättern der Mandel überein. Ich forschte weiter und stellt zu meiner Überraschung fest, es war ein Marillen- oder Aprikosenbaum.

Nun reiften ca 60 Früchte heran und unsere Freude war natürlich sehr groß. Mitte July war es dann so weit, sie prangten in dunkelgelb bis orange am Baum………..

Jo, wie kam nun ein Aprikosenbaum in unseren diesen Garten?

Aprikosen habe ich schon immer gerne gegessen und so war es auch als wir hier vor nun zehn Jahren einzogen. Mehr aus Bequemlichkeit und ohne Hintergedanken warf ich ein paarmal die Steine hinten in den Garten und einer dieser Steine muß wohl bei der Gartenarbeit unter die Erde gekommen sein, dass daraus ein Aprikosenbaum entstanden ist……….ein Rätsel.

In diesem Jahr trägt er nun zum dritten Mal seine schönen Früchte und das, zu unserer großen Freude, reichlich.

Wohnungsübergabe (5)

Genauso ist es, auch ich habe so oft schon eins in die Fresse bekommen, weil ich anderen Menschen geglaubt habe, was sie sagten. Nun bin ich zu dem Schluß gekommen, die Menschen sind schlecht………..alle !!!

torenia

… da will die Hexe also wirklich meine KINDER abzocken?!?!

Ich bin fassungslos.

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Das ist bodenlos.

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Ungeheuerlich.

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Ich weiss ja, dass ich blauäugig bin und naiv.
Ich glaube jedem zunächst mal.
Und ich gehe niemals davon aus, dass ein Mensch einem anderen willentlich schaden möchte. NIE.

Umso mehr erschüttert mich dann sowas.

Wie können Menschen denn SO sein?!?!?!

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Früher. Meine Zeit mit Elke.

Nun habe ich erst vom Tod meiner ersten Freundin erfahren. Seit ich hier im Netz unterwegs bin, habe ich sie auf diesem Wege gesucht. Durch einen Zufall habe ich bei FB eine frühere Nachbarin ihrer Familie gefunden, die mir dann von Elke erzählt hat.

Als Steuerberaterin hatte sie sich selbstständig gemacht in Husum. Ich habe sie eher in Kiel vermutet, weil dort ihre Schwester wohnte. Da Elke verheiratet war und einen anderen Namen hatte, war es natürlich auch schwer sie zu finden.

Ja, das Ganze ist nun schon über sechzig Jahre her, aber ihr Tod, schon im April 2015, hat mich doch betroffen gemacht.

heute, 19.02. Habe ich Weiteres erfahren müssen. Elke ist einsam, ganz alleine in ihrer Wohnung gestorben. Auch Kinder hatte sie keine und  das alles macht mich unheimlich traurig. Es gibt demnächst noch Bilder hier. Das ist Elke, geb. Brackert.Auf diesem Schiff, liebe Elke, hast Du Deinen letzten Weg angetreten.Und ich denke, auch ich werde so meinen letzten Weg gehen und vvlt. treffen wir uns wieder irgendwo.

Die hätten Dir auch gefallen, liebste Elke.https://youtu.be/ya6ygYojjcM

Rückblick Jahreswechsel 1955/56.

die Feier bei Freunden hatte ich verlassen, aber noch keine Lust Heim zu gehen. So beschloß ich noch in unseren alten Schützenhof zu gehen, denn dort war Tanz und um diese Zeit brauchte man keinen Eintritt mehr zu bezahlen. Und es war noch richtig was los.

Durch den Haupteingang betrat ich den großen Schankraum und sah mich nach einem Sitzplatz um, es war noch alles ziemlich voll. Die Kellner in ihren weißen Jacken schleppten Tabletts voll mit Getränken in den Saal.

An einem kleinen Tisch in der Ecke saß ein junges Mädchen alleine und ich fragte, ob ich bei ihr Platz nehmen dürfe. „Gerne“ antwortete sie.

Ein wenig kamen wir ins Gespräch. Einer der Kellner kam an unseren Tisch und fragte nach meinen Wünschen und ich bestellte mir ein Bier. Dann sah ich sie fragend an und sagte dann zum Kellner “ Papa, darf ich noch ne Cola?“

Ja, es war Hans Brackert und sie seine Tochter Elke.Ich war einigermaßen platt. Sie war nicht so gekleidet, wie die vielen anderen Mädchen im Saal, nein, sie war eher konservativ gekleidet mir Rock und Bluse und eine weiße Strickjacke drüber. Ausserdem war sie auch keine gertenschlanke Person, nein, sie hatte noch so etwas wie Babyspeck um die Hüften. Aber sonst ein süßes sechzenjähriges Mädchen.

Ob sie gerne tanzen möchte, fragte ich sie. Ja, aber zuerst musste sie ihren Vater fragen. Mit seiner Erlaubnis gingen wir in den Saal. Elke, ich durfte sie nun so nennen, tanzte gut und sehr leicht.(Damals wurde noch geschlossen getanzt).

Elke war ein paar cm kleiner als ich und ich denke, wir waren ein schönes Paar.

nach einigen Tänzen winkte ihr Vater uns raus und meinte, es ist Zeit für den Heimweg. „Elke ist erst 16 Jahre alt“ sagte Hans. Ich fragte ihn dann ,ob ich sie begleiten dürfe. Ja, wenn ich möchte, ist kein Problem.

In der Lornsenstr. wohnte sie und wir hatten fast den gleichen Weg, denn ich wohnte damals im Osterende.Der Heimweg verlief relativ still.Beide waren wir doch noch sehr schüchtern und unsicher. Obwohl wir uns beim Tanzen doch im Arm hatten, vermieden wir doch jegliche Berührungen.

Vor ihrer Haustür verabschiedeten wir uns artig, ohne uns für die nächsten Tage zu verabreden.

Jo, damals ahnte ich ja noch nicht, dass genau ein Jahr später der Grundstein für unsere Trennung gelegt wurde.

Nun habe ich von Britta neue Bilder bekommen. Sie sind von 1956, unsere schönste und glücklichste Zeit. Elke und ich zu ihrem 17. Geburtstag. Ist sie nicht süß ?? die anderen zwei Bilder sind in Schobüll entstanden.

Langsame Entwicklung.

Die Brackerts besaßen ein kleines Einfamilienhaus in der oberen Lornsenstr. Hans Brackert war Stellmachermeister (also Handwerksmeister)und hatte eine Werkstatt in „Hinter dem Plan“ Damals schon brauchte man keine Kutschen und Pferdewagen aus Holz mehr. Bis auf ein paar kleine Repararturen hatte Hans auch nichts mehr zu tun. So verdiente er sein Geld nun mit kellnern und das meist im Schützenhof.

Elkes Mutter war eine gute Hausfrau und Mutter und Elke war so etwas wie ein Nachkömmling. Denn ihre Eltern waren schon etwas älter. Deshalb wurde Elke auch so gut behütet, vor allem von Hans, ihrem Vater und er bestand auch darauf, dass Elke spätestens 22 Uhr zu hause war.

Genau das Gegenteil war bei uns der Fall. Wir lebten in einer sog. Bruchbude auf dem Hinterhof im Osterende 109. Ohne Bad, ohne WC, denn das war über den Hof neben der Waschküche, nämlich noch ein sog. Plumsklo. Der Eigentümer dieses Hause war Hans Andresen und er handelte mit Fellen. Dementsprechend stank es auch öfter auf dem Hof.

Meine Mutter,ewig arbeitslos, versuchte uns vier Geschwister, alleinerziehend, so gut es eben  ging, durch zu bringen. Mein Einkommen als Ältester ging praktisch in unserem Haushalt auf und für mich selbst blieb fast nichts über.

Erwähnenswert ist dies, weil es erheblich mit zur Trennung von Elke beigetragen hat.

Zufällig trafen wir uns ein paar Tage nach Sylvester im Osterende, wir wollten beide „in die Stadt“ wie es damals genannt wurde. Es muß so verstanden werden : Zu der Zeit waren die TV-Besitzer noch sehr dünn verteilt und nicht nur die jungen Leute gingen „in die Stadt“.

Es war damals ein HIN und ein Her auf der Großstraße und Norderstr., zwischen Neustadt und Kuhsteig, immer hin und her. Vor den beiden Kinos, Central und Kammerlichtspiele war immer großes Gedränge, besonders am Wochenende.

Jo, Schaufenster und Leute kucken war wohl die Hauptsache. Aber auch im Schloßgarten spazieren gehen war in der Zeit angesagt und er war auch im Winter, wenn Schnee lag wunderschön.

Jedoch im Frühjahr, wenn die Krokusse blühten und den Schloßgarten in ein lila Blütenmeer tauchten, war es natürlich noch viel schöner.

Es vergingen Tage und Wochen, wir sahen uns nun so oft es ging, wenn Elke raus durfte. Sie ging ja noch zur Schule, zur Mittelschule in der Brinkmannstr.

Nun war auch die Winterzeit vorbei und ich bekam endlich wieder Arbeit. Karl Gutbier und Klaus Johannsen, beides Malerbetriebe, hatten eine Arbeitsgurppe für einen „Großauftrag“ in der Kaserne an der Flensburger Chaussee gegründet.

Der Verdienst war für die Zeit nicht schlecht und endlich konnte ich mir auch wieder etwas leisten. Mal gingen wir ins Kino, auch mal in ein Cafe, ab und zu auch zu Cafe Hartmann. Dort machte Ferry Langer am Flügel und sein Kollege mit der Geige Cafemusik zu der wir dann auch tanzten.

Auch im Cafe Hoyer, in der Norderstr. waren wir dann öfter.

Aber als es dann wärmer wurde sind wir viel mit dem Fahrrad in der Umgebung unterwegs gewesen, auch öfter in Schobüll, wo auch die beiden Bilder entstanden sind.

Eine alte 6×9 Agfabox war meine Kamera, also eher ein Knipskasten.

In meinem Lieblingswald, Immenstedtholz, waren wir ein paar mal. Grade im Frühling war es dort besonders schön, wenn die vielen Primeln und die Maiglöckchen blühten. Das erste ganz hellgrüne Buchengrün leuchtete durch den lichten Buchenwald. Das braune Laub des vergangenen Jahres raschelte unter unseren Füßen und man hatte das Gefühl, in einer großen Kirche zu sein und der Hall der Vogelstimmen war entsprechend. Elke liebte diesen Wald genau wie ich. Überhaupt war Elke sehr naturverbunden. Sie liebte unsere Landschaften auch sehr.

Auf dem Rückweg wieder nach Husum kehrten wir dann auch bei meinen Großeltern in Schwesing ein, um Kaffee zu trinken. Und Oma und Opa mochten Elke auch gerne.

Anne und die Laube.

Anne war die Schulkollegin und Freundin von Elke. Sie lebte bei ihrer Großmutter in der Theodor Storm Str. , fast an der Ecke zur Lornsenstr. Annes Oma betrieb dort einen kleine VIVO- Laden, also Lebensmittelladen.

Anne war figürlich das Gegenteil von Elke, klein und zierlich gebaut, aber immer fröhlich und nett. Naja, Gegensätze ziehen sich an sagt man ja so.

Die Beiden machten dann auch ihre Schularbeiten in der Laube im Garten hinter dem Laden. So oft ich konnte, war ich auch dabei. die Einrichtung bestand nur aus einem alten Sofa, einem kleinen Gartentisch, sowie einigen Gartenstühlen. Die Laube war ja nicht groß, nur so ca 2 x 3 Meter.

Über den Fenstern war ein etwas breiteres Regal, an dem auch die Gardinen und Vorhänge angebracht waren. Auf diesem Regal plazierte ich dann später auch meinen kleinen Plattenspieler, mit der dicken Mittelsäule, nur für 45er Platten und auch die kleinen Platten hatten dort Platz.

Im Frühsommer 56 haben wir drei dann zusammen die Laube renoviert.Anne hatte noch irgendwo  einen Pott Weißlack aufgetrieben. Nur… der war Reinweiß und sie wollte die Laube, innen, doch in leicht beige haben.

Abtönfarben hatte sie auch nicht, also, was machen ?“Geht das nicht mit Kakaopulver“ fragte Anne. Ich als Maler habe dann ganz schön gelacht, denn das hatte ich auch noch nicht gehört.

Anne ließ sich aber nicht von ihrer Idee abbringen und holt Kakao aus dem Laden und wollte den dann so trocken wie er war, untermischen. Ich habe dann den Kakao in Terpentin angerührt und siehe da, es funktionierte sogar. Hahaha, man/frau muß sich blos zu helfen wissen. Jedenfalls hat die Streicherei viel Spaß gemacht und wir haben auch viel gelacht.

Ja, die Musik.

Klar hatte ich div. Platten von den aktuellen Interpreten, wie Elvis, Bill Hailey u.s.w., aber auch Klassik. Ein Freund von klassischer Musik war ich schon von Haus aus. Und so hörte ich eines Tages die Ouvertüre und das vorspiel zum ersten Akt aus Lohengrin und kaufte mir die Platte. Damit habe ich dann auch Elke begeistern können.

Besonders aber liebte sie die Unchained Melodie.

Bei der Musik und bei der „Einweihung“ der Laube haben wir uns zu ersten Mal richtig geküßt, uns aber auch unsere gegenseitige Liebe gestanden.

Anne war damals mit Achim von Hofe befreundet und wir vier haben uns oft, Elke und ich jeden Tag dort in der Laube getroffen und es wurde ein wunderbarer Sommer voll Glück.

Unsere abendlichen Spaziergänge endeten dann auch meist bei Anne in der Laube, d.h., wenn noch Zeit übrig war bis 22 Uhr.

Unsere Spaziergänge.

Da wir Beide finanziell nicht grade auf Wolken gebettet waren, blieben also nur Spaziergänge. Bei gutem Wetter blieb dann nur die Großstraße und/oder der Schloßgarten., meistens Beides.

In der Stadt Schaufensterbummel machen, klar, Frauen kommen doch an einem schön gestalteten Schaufenster nicht so ohne weiteres vorbei. Oft fragte Elke mich, wenn sie wieder etwas besonders an Kleidern(Ja, damals trug Frau noch Kleider), Blusen und Röcke, ob ihr dieses oder jenes stehen würde. Ja, sie legte viel Wert auf mein Urteil. So schauten wir dann bei Plath & Thimman (Plath und Plünn), bei Carl Witt, G.M.Gramm, Homfeld, Paul C. Kähler in die Schaufenster und stellten uns vor, wir sind in der Lage, uns all diese schönen Sachen kaufen zu können

Erwähnenswert ist noch Rothgord mit seinen vielen schönen Lederwaren und…..den Modelleisenbahnen, die für mich ja von besonderem Interesse waren. Dort habe ich mir oft die Nase an den Scheiben platt gedrückt. Elke bewunderte immer die schönen Ledertaschen.

Die Cortina-Eisdiele gab es zu der Zeit noch nicht. Aber den Imbisswagen in der Norderstr. von Horst Göttsch, den gab es schon und seine Bratwurst war damals schon legendär.

Neben dem ersten Spielsalon in Husum, mit den Flippern und Rotaminten, eben auch die Musikbox mit den neuesten Titeln, war eine freie Fläche, auf dem einmal ein altes Haus stand. Dort hatte Horst seinen Imbiswagen stehen., an dem wir dann auch mal eine Bratwurst aßen. Wir kannten Horst Göttsch ja gut. War er doch der Sohn vom dem Schlachter, an der Ecke Woldsen/Lornsenstr. bei denen wir einkauften. (Das ich später einmal neun Jahre lang bei Horst in seinem Imbiss arbeiten würde, und Horst später Kultstatus erreichen sollte,ahnte ich damals noch nicht).

Unsere Fahrten mit dem Fahrrad nach Schobüll, oder auch nach Immenstedtholz haben wir geliebt. Unsere Fahrräder stellten wir immer an der fast am Holz liegenden Waldgaststätte ab. Die Gaststätte, also der Krug, gehörte einem Petersen. Sein Sohn Klaus lebte später in Schwesing und war unser Nachbar am Pfahl. Sein Vetter war Willi Carstensen, der später in Husum der „Schöne Willi“genannt wurde. Willi ist zusammen mit Klaus auf dem Hof und im Krug aufgewachsen.* So z.B. als wir Pfingstsonnabend dort im Holz mehrere Sträußchen Maiglöckchen pflückten, von denen meine Oma eines auf unserem Rückweg nach Husum bekam. Sie bedankte sich dann mit Kaffee und Kuchen. Auch meine Großeltern mochten Elke gern. Die anderen Sträuße bekamen meine  und Elkes Mutter. Alle waren hocherfreut über diese herrlich duftenden Maiglöckchen.

Die Arbeit in der Kaserne war beendet, fertig gestellt und ich mußte wieder einmal zum Arbeitsamt. Da wurde ich aber gleich weiter vermittelt zu dem Malerbetrieb Blaamann & Nissen in der Klaus Grothstr..Mit dem Hut der Autor.

Siehe hier im Blog „Der schöne Willi“.

SOMMER 56

Bevor es hier weitergeht schaue ich mir erstmal Elkes Album an bei Stefan und Britta. Bis die Tage.

Ja, liebe Elke, wieder ist ein Jahr vergangen und Du hattest gestern Geburtstag, Dein 84, Nun bist Du schon zehn Jahre tot. Die zeit verläuft wirklich wie Sand zwischen den Fingern.

Wer weiß, vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn Du ein wenig mehr Geduld gehabt hättest.Denn Du weißt ja sicher, wie es mit mir weiter ergangen ist, dass ich es wirklich zu etwas gebracht habe. Und dass Dein Vater uns dann nicht auseinander gebracht hätte. So schnell geheiratet habe ich auch nur, um zu versuchen, Dich zu vergessen. Es ist mir nur teilweise gelungen. Das siehst Du ja an diesen Zeilen.

So hoffe ich, auch im nächsten Jahr zu Deinem Geburtstag, Dir wieder ein paar Worte schreiben zu können. Dein Kuddelus.

Meine U Boote.

 

Wie alles begann

 

 

 

 

Unser Vorgesetzter war er eigentlich nicht, sondern weil er der Ältere war und eine natürliche Autorität besaß , war er für uns eben die Führungsperson, auf unserer Baustelle. Vorarbeiter kann man es auch nennen.

Er war der Ansprechpartner des Firmennebenstellenleiters. Dass er später die Meisterprüfung abgelegt und sich selbstständig gemacht hatte, erfuhr ich erst ca 5o Jahre später!

Rudi war fleißig und wusste uns junge Gehilfen zu führen, ohne laut zu werden,  und so erledigten wir die uns aufgetragen Arbeiten so gut und so schnell wir konnten.

Natürlich unterhielten wir uns, wenn es die Arbeit zuließ, über unsere Alltagsprobleme. So z.B. über unsere Herkunft, Werdegang, Interessen, u.s.w.

Es stellte sich heraus, dass Rudi Soldat im 2.WK gewesen war. Die Geschichte des Krieges und die technische Entwicklung der Waffen , hatte mich schon immer interessiert und so bohrte ich weiter. Bei der Marine war er gewesen, U- Boot-Fahrer!

Als er merkte, ich interessierte mich für seine Geschichte, und das ich gut zuhören konnte, erzählte er von seinen Fahrten auf U 763, Kaleun Cordes und das er kurz von Kriegsschluß mit U 1195 vor der englischen Küste abgesoffen ist. Rudi war einer der 17 Überlebenden.

„Das hab ich alles schon einem Jochen Brennecke erzählt, der darüber ein Buch geschrieben hat. Ich bin auch namentlich erwähnt“

„Jäger-Gejagte“ ist der Titel.

 

Dies war der Beginn für mich , alles über die Geschichte der deutschen U- Boote zu erfahren.

Viele Jahre später erst hatte ich die Gelegenheit, nachdem der Titel dieses Buches mir immer noch in meinem Kopf rumschwirrte, es  zu kaufen und zu lesen.

Der Autor war nicht immer unumstritten, wurde Kriegsverherrlicher genannt, denn er hatte noch viele andere Bücher über diese Zeit geschrieben. So z.B. „Das glückhafte Schiff“(Adm. Scheer), oder über die deutschen Hilfskreuzer u.s.w.Wie auch „Die Wende im U –Boot Krieg“(ausgezeichnet recherchiert!!)

Zurück zu dem Buch. Nachdem er die Erlebnisse auf den Feindfahrten beschrieb, die teilweise auf die Eintragungen der Bordbücher beruhte, beschrieb er auch die technische Weiterentwicklung, die besonders interessant ist/war.

Das Buch wurde 1956 herausgegeben. Rudi Wieser lernte ich 1958 im Herbst kennen.

2008, glaube ich war es, sah ich Rudi nun 85 jährig,  wieder, und zwar in einem Film, der zeigt, wie Rudi sein Boot U- 1195, auf dem Meeresgrund liegend, mit einem kleinen Tauchboot, besuchte.

Es war sehr interessant, aber auch sehr bewegend, diese Geschichte zu sehen.

Daraufhin habe ich ihn ganz spontan angerufen. Er konnte sich gut  daran erinnern, mit uns  damals das „Parkhotel“ in W./Sylt renoviert zu haben. Lange haben wir über die alten Zeiten geredet und ich konnte ihm sagen, dass er die Schuld daran trug, dass ich mich so sehr mit diesem Thema beschäftige.

Etwas, das nicht vergessen werden darf ist, damals, in den 50ern,war dieses Thema verpönt, tabu, wie die ganze Geschichte des dritten Reichs, es wurde darüber einfach nicht gesprochen.

Heute, im Zeichen des Internets, erfährt man einfach alles und es wird schon wieder ein bischen zuviel breitgetreten.

 

Nun, ich habe „Jäger – Gejagte“ mehrfach gelesen. Dabei nicht so sehr die KTB – Berichte, vielmehr die Abschnitte der technischen Entwicklung, die hier sehr ausführlich beschrieben sind.

Dabei habe ich erfahren, die Vorläufer der heutigen 30er – Boote sind die Boote der 23er Serie, dessen Antrieb die ersten Brennstoffzellen waren, jedoch mit Wasserstoffsuperoxyd betrieben wurden.

War Prof. Walther der Erfinder der“ Brennstoffzelle“? Schon Ende der 30er Jahre?

 

 

Jungfernfahrt

1 Kapitel.

KREUZFAHRT:

1.Kapitel Wie es dazu kam.

 

Durch Zufall stoße ich beim Zappen auf den NDR, der grade die Überführung eines Kreuzfahrschiffes von der Mayerwerft Papenburg  in die Nordsee überträgt.

Hierbei handelt es sich um die Norwegian Jewel der NCL. Was für ein Kasten, der da durch die Wiesen und Fennen langsam, geführt von zwei Schleppern, rückwärts die Ems runter fährt. 295m lang, 32,5m breit, über 8m Tiefgang.

Auf beiden Seiten der Ems auf den Deichen hunderte von Zuschauern und der Parkplatz voll mit Wohnmobilen, die das Spektakel mit verfolgen.

Rückwärts? Ja, rückwärts, weil die Schrauben des Schiffes Wasser unter den Rumpf schaufeln, in der nicht grade tiefen Ems, die auch extra für diesen Zweck aufgestaut werden muß.

Aber was für ein Anblick. Ich sehe es auch zum ersten Mal. Und jetzt erinnere ich mich an eine Sendung im TV, über die Herstellung von Dieselmotoren bei MAN Augsburg. Es war wahnsinnig interessant, wie die Motorengehäuse gegossen wurden, wie lange sie abkühlen mussten, bevor daran weitergearbeitet werden konnte. Es waren riesige 12 Zylinder Motoren, Kolben so dick wie ein Mensch.

Davon fünf Stück für ein Kreuzfahrschiff und die waren für die Norwegian Jewel in Papenburg. Gezeigt wurde auch der Einbau in das Schiff, drei Motoren in einer Reihe nebeneinander und noch zwei dahinter.

Das alles kam mir nun wieder in den Sinn, als ich die Sendung verfolgte.

Das bei diesem Anblick bei all den Zuschauern nun der Wunsch auftaucht, auch einmal mit einem solchen Schiff eine Reise zu machen, ist doch weiter nicht verwunderlich und so war es auch bei mir. Denn von klein an haben mich Schiffe und Seefahrt fasziniert. So bin ich doch schon mit 9 Jahren allein mit den Dampfern der Fördereederei auf der Flensburger Förde rumgedampft. Meistens nach Glücksburg und zurück. Und später dann in Husum habe ich mich nur noch am Hafen rumgetrieben. Sah die Schiffe rein- und rausfahren und wie gerne wollte ich dort an Bord sein.

So zuerst auf der „Amanda“, ein kleiner Kutter der Krabben(Porrn) fischte. Ich sollte eines Tages mit rausfahren in die Nordsee und wurde dann doch vom „Alten“ wieder auf den Kai geschickt, er wollte keine Kinder an Bord haben. Ich war elf Jahre alt. Meine Enttäuschung war natürlich riesengroß.

Dann endlich etwas später durfte ich mit dem alten, ja fast der älteste Husumer Kutter, HUS 9 „Edelweiß“, der dem Vater eines meiner Klassenkameraden gehörte, mit zum Fischen hinaus fahren. Es wurde für mich zum unvergesslichen Erlebnis und sollte mich für die nächsten Jahre prägen. Durch meinen Freund und Klassenkameraden Claus bekam ich dann denn auch Zugang zu den Schiffen und deren Eignern, die die Nordfriesischen Inseln versorgten, sog. Klütenewern( Klöße und Backpflaumensoße gab es sehr oft dort zum Essen). Besonders gerne waren wir an Bord der „Oste“ und der „Christine“ der Fam. Müller(Möllers op Platt) von Wyk auf Föhr, weil wir, wenn sie im Husumer Hafen lagen, mit den Beibooten im Hafen rumschippern durften.

Ja, wir wollten sogar nach Beendigung der Schule, bei ihnen als Moses (Lehrling) anheuern um zur See zu gehen. Bei mir hat es meine Mutter verhindert, ich solle doch zuerst einen „anständigen“ Beruf erlernen. Claus ist dann zur See gegangen.

Diese Gedanken beschäftigten mich, als ich die „Jewel“ so durch die Ems fahren sah.

So, das nun zu meiner Affinität zur Nordsee und zu Schiffen.

Solange, bis die Jewel die Nordsee erreicht hatte, habe ich es mit Spannung verfolgt und lange Zeit verfolgten mich diese Bilder noch.

Die Anzeige.

In unserer kostenlosen Wochenzeitung las ich immer als Erstes die Freizeit- und Urlaubsangebote. Und da stach mir ganz besonders ein Angebot sofort ins Auge: Jungfernfahrt mit einem Kreuzfahrtschiff von Amsterdam nach Dover und es war DIE Norwegian Jewel !! Zwei Tage, eine Übernachtung an Bord, all inklusiv, bis auf alkoholische Getränke und das Ganze für sage und schreibe 99 Euro.

Sofort habe ich zugeschlagen und für uns gebucht. Diese einmalige Gelegenheit wollte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Wer weiß, ob es für mich jemals wieder so ein Angebot geben würde.

Mit wie vielen Umständen und Schwierigkeiten wir es dann zutun bekamen, um an Bord zu kommen, ahnten wir noch nicht. Denn NCL, Norwegian Cruise Line, war/ist eine Amerikanische Line!! Da hätte ich auch selbst drauf kommen können, so knallbunt sind die Schiffe einer Norwegischen Reederei doch nicht. Und ich habe anfangs gedacht, es ist eine Norwegische Line, wegen des Namens.

Der Reisetag rückte näher und die Reisebestätigung trudelte ein. Auch eine grobe Beschreibung der Utensilien, also die Klamotten, die wir mitnehmen durften/sollten, war dabei. Demnach wurde empfohlen, für gewisse Restaurants gehobene Kleidung zu tragen, also „Schapptüch“. Ansonsten konnte man sich überall in legerer Kleidung bewegen.

Ja, dementsprechend packten wir unsere Reistasche. Wollten wir doch auf alles vorbereitet sein. Auch meine „Schimanskyparka“ musste mit. Wie sehr ich die noch brauchen würde, ahnte ich hier noch nicht.

Es war ja Hochsommer, vom 08.08.- 09.08. 2005 war die Fahrt gebucht.

Morgends früh fanden wir uns am ZOB ein, denn es ging mit dem Bus nach Amsterdam. Es wurde eine gemütliche Fahrt, wir hatten Zeit genug. Die Einschiffung sollte ab 13 Uhr sein.

Da lag sie nun, die „Jewel“. Wir sahen nur das Heck, alles andere war von den großen Gebäuden verdeckt. Was für ein „Pott“!!

2.Kapitel:An Bord

Nun wurden wir zur Abfertigung in ein großes weißes Zelt geführt und jetzt begann die Prozedur der Amerikanischen Kontrolle.

Eine der netten Frauen begrüßte uns und führte uns dann zu einem Stand, an dem wir einzeln fotografiert wurden.